GovendaKI Govenda Kurdi-International
Internationaler Kurdischer Tanz
Überwinden von Vorurteilen durch gemeinsamen Tanz
Die offene Tanzgruppe GovendaKÎ wendet sich an hier lebende Menschen aus aller Welt. Wir erlernen Tänze und deren Bedeutung aus den verschiedenen Regionen Kurdistans und werden uns durch gemeinsames Tanzen mit all unseren unterschiedlichen Lebenserfahrungen besser kennenlernen. Tanz ist eine verbindende Weltsprache. Die Gruppe ist für Anfänger_innen und Fortgeschrittene, für jung und alt, geeignet.
Kurdi
Koma govendê a GOVENDAKÎ bo hemu miroven ku li wir dijin hatiye damezirandin. Em e hînî govendên Kurdî ên ji tevekên Kurdistanê bibin û li ser wateya wan hûr bibin. Em dixwazin di rêya govendê de hevûdî, serpêhatîyên hev û rengê jiyana hevûdin nasbikin. Govend zimanekî gerdunî ê ku mirovan bi hev re girê dide. Govenda me bo destpêkan, zaneyan, jin û mêr, kal û xortan e.
English
GovendaKÎ means "Govenda Kurdi International" (Kurdish Dance International)
GovendaKÎ is a dance-action group open for everybody, young and old, advanced or beginner.
The group was founded in early 2012 by several people of different origins as a social-cultural initiative. Regularly every Saturday, the group meets from 7 pm to 10 pm. We learn traditional dances, especially from all regions of Kurdistan, but also dances of other oppressed and threatened people. The group is of international composition: people originally from Kurdistan as well as from Syria, Turkey, Iraq, Iran, Afghanistan, Greece, Serbia, France and Germany participate as they want and need to - some of us come regularly others only from time to time. We also take part in dance performances or on solidarity events regarding various topics (for example donation collecting for hospitals and schools in the war zones of Syria) or simply dance in public places.
We dance with and for refugees, who have to live in "first reception centers" and "refugee camps" as well and sometimes we organize festivals and dance-picnics together. People who had to flee their home countries often after traumatizing experiences during armed conflict or political crises need first of all the feeling of being welcome and understood when arriving here in Germany, a country that is foreign and strange to them.
Dancing together, being active and learning from each other is one possibility to preserve self-respect in the often destructive conditions in the camps.
The group is non professional and non profit.
When performing, those of the group who have time and the wish to do so come along.
GovendaKI Geschichte
Im Dezember 2011 wurde durch Veysi Özgür die Grundidee für die Tanz-Aktionsgruppe GovendaKÎ entwickelt, die damals noch Govenda-KurdÎ hieß. Zusammen mit Jutta begann er die Organisierung von Räumlichkeiten, Geräten, Musik etc. und startete die Öffentlichkeitsarbeit. Die Gruppe begann als Tanz Projekt mit zwei Tanzlehrern. Einer von ihnen war Mustafa Ergün.
Die Grundidee war und ist es, die kurdische Kultur durch Tänze aus den unterschiedlichen Regionen Kurdistans sichtbar zu machen und dabei Menschen aus allen Regionen der Welt unabhängig von ihrer Herkunft zusammenzubringen. Im Mittelpunkt stehen daher in Kombination die öffentliche Bewusstmachung des Einsatzes der Kurdinnen und Kurden für ihre Rechte sowie ein aktiver Antirassismus.
Das gemeinsame Tanzen, das Erlernen der Hintergründe und Bedeutungsinhalte der Tänze und das soziale Miteinander führen zu einem gegenseitigen Verständnis für die so unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Zukunftsziele der Teilnehmenden.
Wichtig war es der Gruppe von Anfang an, unabhängig von jeglichen Klischees oder parteipolitischer Einflussnahme zu sein und zu bleiben.
Von der Struktur her sollten Grundelemente des Kurdischen Volkstanzes sowie der Bedeutungsinhalt der verschiedenen Bewegungen vermittelt werden, welche im Verlauf der Entwicklung der Gruppe nach Wunsch der Teilnehmenden um Elemente des modernen Tanzes, des Streetdance, des Hipp-Hopp und anderer tänzerischer Ausdrucksformen ergänzt werden könnten. Auch bestand die Idee, nach einer Weile Tänze anderer verleugneter und unterdrückter Völker und Ethnien mit aufzunehmen. Diese Vorstellungen sind bisher nur ein wenig verwirklicht worden. Hier ist Eigeninitiative auch der Teilnehmenden gefragt.
Die Prinzipien der Unabhängigkeit, Gleichberechtigung, Hierarchiefreiheit und Inklusion stellen die zu verteidigenden Grundprinzipien der Gruppe dar.
Die für alle offene Tanzgruppe kam zunächst im Heilehaus, Kreuzberg, zusammen. Aufgrund unterschiedlicher Herangehensweisen in Bezug auf die oben angeführten Grundprinzipien kam es Ende 2012 zu einer Trennung von Veysi und Jutta sowie einiger anderer Teilnehmender. Gemeinsam starteten sie den Beginn einer neuen Gruppe - angelehnt an die oben genannten Prinzipien - und nannten sie GovendaKÎ. Seit 2013 tanzt und trainiert GovendaKÎ in den neuen Räumlichkeiten der Sporthalle Mariannenarena. Einige von uns kommen regelmäßig, andere nur von Zeit zu Zeit, so wie sie es wollen und brauchen. Eine kleine Kerngruppe nimmt an Tanzaufführungen oder an Solidaritätsveranstaltungen zu verschiedenen Themen teil (z.B. Spendensammlung für Krankenhäuser und Schulen in den Kriegsgebieten Rojavas) oder tanzen einfach an öffentlichen Orten. Schwerpunkt solch öffentlicher Auftritte war und ist es, das Publikum am Ende eines Auftritts aktiv in das Tanzen durch Vermittlung einfacher Schrittfolgen einzubeziehen. Es war jedoch nie Anliegen der Gruppe, eine professionelle Auftrittsgruppe für kurdischen Tänze zu sein.
Wir haben auch mit und für Flüchtlinge getanzt, die in "Erstaufnahmezentren" und "Flüchtlingslagern" zum Teil unter katastrophalen Bedingungen leben müssen, und manchmal organisieren wir gemeinsam Festivals und Tanzpicknicks. Jedes Jahr veranstaltet GovendaKÎ ein alle Menschen einbeziehendes Newrozfest am Kottbusser Tor, im und am Südblock.
Während der Coronazeit kam es auch bei GovendaKÎ wie in vielen Gruppen zu großen Herausforderungen. Nachdem nun wieder in der Halle trainiert werden kann, befindet sich die Gruppe in einer Phase der Rekonstruktion. (September 2022)